XXX GEOGRAPH. ÜBERSICHT. Sie
erreichen,
trotz
starker
Abtragungen,
in
dem
mittelsyrischen
Zwillingshorste
des
Libanon
und
Antilibanon
noch
heute
eine
Höhe
von
3000m.
Diesem
mauerartigen
Gebirgswall,
der
die
Wasser-
dämpfe
des
Meeres
verdichtet
und
bis
in
den
Sommer
schneebedeckt
bleibt
—
ein
herrlicher
Anblick
bei
der
Ansteuerung
von
Beirût
—,
verdankt
das
15-20km
breite
syrische
tropische
Vegetation
und
Palästina
seine
Anbaufähigkeit
bis
zur
Südgrenze.
So
bildet
Syrien,
wenigstens
anthropogeographisch
auch
eine
Mittelmeerhalbinsel,
einen
den
Norden
mit
dem
Süden,
Klein-
asien
und
Mesopotamien
mit
Arabien
und
Ägypten
verbindenden,
kaum
über
100km
breiten
Steg
zwischen
Meer
und
Wüste.
Das
Schwarze
Meer,
das
im
Nordosten
des
Archipels
weiter
in
die
Festlandmasse
der
Alten
Welt
eingreift,
liegt
außerhalb
des
eigentlichen
Mittelmeergebietes.
Es
ist,
wie
das
Kaspische
Binnen-
meer,
ein
Rest
des
tertiären
sarmatischen
wasserseen
aufgelöst
hatte.
Mit
dem
Mittelmeer
trat
es
erst
durch
die
Einbrüche
der
Diluvialzeit,
die
das
Marmara-Meer
schufen,
in
Verbindung.
Vorher
floß
hier
ein
mächtiger
Strom,
in
dessen
Tal-
reste
das
Meer
von
Süden
her
eindrang,
die
heutigen
Dardanellen
und
den
Bosporus
bildend.
Letzterer
ist
dem
Durchbruchstale
des
Rheins
zwischen
Bingen
und
Koblenz
vergleichbar
und
an
seiner
engsten
Stelle
nicht
breiter
wie
der
Rhein
bei
Mainz.
Im
übrigen
erscheint
auch
das
Schwarze
Meer
wie
ein
in
hohe
Faltengebirge
eingesenkter
Trog.
Verkehrsfeindliche
Abbruch-
und
Längsküsten
umgeben
es
auf
drei
Seiten.
Im
Norden
wird
es
von
Tafelschollen-
land
begrenzt,
einförmig
wie
die
Wüstentafel
im
Süden
des
Mittel-
meers,
aber
der
nördlicheren
Lage
wegen,
auch
wo
es
als
Steppe
bezeichnet
wird,
anbaufähig.
An
zwei
Stellen
greift
das
Meer
hier
in
seichten
Transgressionsbuchten,
dem
Golf
von
Odessa
und
dem
Asowschen
Meere,
durch
Lücken
des
Gebirgswalles
über
die
Tafel
hinüber
und
eröffnet
zwei
große
Zugangsstraßen,
auf
denen
die
Er-
zeugnisse
Osteuropas,
einst
sogar
Innerasiens
in
den
Welthandel
gelangten
und
umgekehrt
der
Einfluß
von
Byzanz,
namentlich
im
griechischen
brechen
auch
die
kalten
Luftmassen
des
Festlandes
in
breiter
Bahn
herein.
Aber
zwischen
den
beiden
Buchten
hat
ein
Trümmerstück
des
Gebirgswalles
in
der
Krim
noch
einmal
eine
Halbinselbildung
hervorgerufen,
deren
Südküste
eine
annähernd
mediterrane
Üppig-
keit
der
Vegetation
zeigt.
Dort
liegt
der
vorzügliche
Hafen
von
Sebastopol,
dort
lagen
näher
dem
Asowschen
Meere
die
blühenden
griechischen
alter
die
genuesischen
(Feodossija).
Wie
heute
Odessa
südrussisches
und
Antwerpen
verschifft,
so
brachten
die
Italiener
Jahrhundert
Kaviar
von
Kaffa
aus
auf
den
Markt
der
damaligen
Welthandelsstadt
Brügge.